Förderverein der Schatzkammer St. Agatha bereitet große Ausstellung vor
Jedes Kreuz hat seine Geschichte
Alverskirchen - Donnerstag, 30.07.2015. (Vorbericht)
Fast ein Jahr lang haben „Freunde der Schatzkammer St. Agatha“ Kreuze als Fotos gesammelt, um sie nun im Original der Öffentlichkeit vorzustellen. Vom 20. September bis 4. Oktober wird in der Pfarrkirche St. Agatha und im Pfarrhaus eine einzigartige Ausstellung zum Thema Kreuze zu sehen sein.
Mitglieder des Fördervereins der Schatzkammer St. Agatha wie Marita Schlüter, Marianne Schulze Hockenbeck, Dr. Hans-Joachim Hubrich und Franz-Josef Kröger bereiten die Ausstellung über Kreuze vor. Foto: Lütke Hockenbeck
Gezeigt wird eine Sammlung von Kreuzen und Kreuzdarstellungen, die ihr eigentliches Zuhause in den Familien von Alverskirchen haben. Viele Wand- und Standkreuze aus dem 19. und 20. Jahrhundert befinden sich seit Generationen in ihrem Besitz. Einige davon wurden zu bestimmten Anlässen geschenkt, andere hatten in früheren Zeiten eine wichtige Funktion im Gemeindeleben.
Zu einigen Kreuzen lassen sich besonders interessante und auch skurrile Geschichten erzählen. Kreuze fallen aus dem Baum, werden von einem Fluss angeschwemmt oder hatten in früheren Zeiten eine wichtige Funktion im Gemeindeleben. Andere Kreuze sind von Künstlern gestaltet, die das 20. und 21. Jahrhundert geprägt haben. So wird selbst der Einfluss von Künstlern wie Joseph Beuys spürbar. Manche sind als Kunstwerke, andere als Serienproduktion zu sehen.
Doch trotz der über 300 Kreuze gleicht keines dem anderen ganz genau – der Typus mag ähnlich sein, das einzelne Kreuz ist einzig. „Leider kann nur eine Auswahl an Kreuzen ausgestellt werden. Diese werden aus organisatorischen Gründen bereits Anfang August eingesammelt. Die Vorbereitungen laufen damit auf Hochtouren“, teilt der Förderverein mit, der sich dankbar für eine finanzielle Unterstützung des Vorhabens zeigt. Wer dazu beitragen möchte, kann seine Spende auf das Konto der „Freunde der Schatzkammer St. Agatha Alverskirchen e.V. bei der Sparkasse Münsterland Ost , IBAN: DE83 4005 0150 0153 4934 99, überweisen.
Die Ausstellung wird zum Pfarrfest eröffnet und ist täglich von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen sind unter Voranmeldung übers Pfarrbüro ( ✆ 280) oder bei Dr. Hans-Joachim Hubrich ( ✆ 83 78) möglich.
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Bericht zur Eröffnung der Ausstellung in den Westfälischen Nachrichten
Ausstellung „Kreuz und Quer“ des Schatzkammer-Fördervereins eröffnet
Zeugnisse der Frömmigkeit
Alverskirchen - „Es wäre doch ganz interessant, mal ein paar Kreuze aus Alverskirchen auszustellen.“ Es war zunächst nicht mehr als eine fixe Idee und ist mit der Zeit zu einem Langzeitprojekt gewachsen, dessen Resultat nun betrachtet werden kann. Am Sonntag wurde im Rahmen des Pfarrfestes die große Kreuz-Ausstellung des Schatzkammer-Fördervereins eröffnet. Von Marco Stoever
Dienstag, 22.09.2015, 08:09 Uhr
Im feierlichen Rahmen wurde die Ausstellung
„Kreuz und Quer“ mit über 170 Exponaten eröffnet. Die Einführung übernahm Diözesankonservator
Dr. Udo Grote. Foto: Stoever
„Die Resonanz war überwältigend“, bedankte sich Diözesankonservator Dr. Udo Grote bei allen, die zum Umfang der Ausstellung „Kreuz und Quer“ des Schatzkammer-Fördervereins beigetragen haben.
In Zahlen heißt das: Über 300 Kreuze sind zusammengekommen, über 170 davon sind in der Ausstellung zu sehen.
Für Christen ist das Kreuz das wichtigste Symbol ihrer Religion. Doch das war nicht immer so, erklärte Grote. Da sich das christliche Kunst in den frühen Jahrhunderten vorwiegend durch Triumphdarstellungen ausgezeichnet habe, passten Abbildungen der Leiden Christi nicht ins Bild. Nach und nach sei das Kreuz – mit oder ohne den Gekreuzigten – beliebter und zum Symbol für Jesus als Erlöser geworden. Als sich die Kunst weiterentwickelte, veränderte sich dann auch der Stil. Darstellungen wurden detailgetreuer und dramatischer.
In der Kreuz-Ausstellung findet man Kreuze mit den unterschiedlichsten Geschichten. In besonderer Weise zu nennen ist da wohl das „Angelkreuz“, ein nahezu lebensgroßes Kreuzfragment, das vor vielen Jahren bei einem Hochwasser der Angel in Alverskirchen angeschwemmt wurde. Ein Alverskirchener Bürger fand es, seine Frau stellte es 30 Jahre später dem Dorf-Archiv zur Verfügung.
Offiziell eröffnet wurde die Ausstellung „Kreuz und Quer“ am Sonntag im Vorfeld des Pfarrfestes . Mit einem Blumenstrauß geehrt wurde Marita Schlüter , die als Restauratorin mit ihrem Wissen über die teils antiken Kreuze einen großen Beitrag zur Ausstellung geleistet hat.
In der nächsten Zeit ist die Sammlung täglich von 15 bis 18 Uhr geöffnet. In Kirche und Pfarrhaus sind die in zwölf thematische Gruppen unterteilten Kreuze je mit einem kurzen Erklärungstext zu sehen. Möglich macht dies das bemerkenswerte ehrenamtliche Engagement der Mitglieder „Freunde der Schatzkammer St. Agatha“. Der Verein hat die Ausstellung organisiert und allein in den Aufbau und die Zuordnung der Kreuze zwei Wochen investiert, wie Vorsitzender Dr. Hans-Joachim Hubrich erklärte. Bei der Aktion hat man auch an den Anschluss an die Jugend gedacht: „Als eine besondere Aktion haben wir die Kinder aus Kindergarten und Grundschule gebeten, auch einen Beitrag zu leisten“, so Hubrich. Dieser Beitrag ist in Form von selbsthergestellten Kreuzen ebenfalls im Pfarrhaus zu sehen.
Hier haben Sie die Gelegenheit durch das Begleitheft der Ausstellung zu blättern:
