Eröffnung 2012

 

Schatzkammer feierlich eröffnet

Mit Prunk, aber nicht protzig

Alverskirchen - Dienstag, 18.09.2012, 07:09 Uhr

Bedächtig still war es, als Weihbischof Max-Georg von Twickel am Sonntag durch die eiserne Tür in den kleinen Raum schritt, um die funkelnden Kostbarkeiten zu segnen. Es war der Augenblick, auf den die Alverskirchener gewartet hatten. Endlich konnten sie einen kurzen Blick auf die beeindruckenden Schätze erhaschen. 

Von Isabel Niesmann

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Erste Gesprächsrunde  in der Kirche: Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Franzsika von Twickel, stellvertretender Landrat Franz-Josef Buschkamp und bischöflicher Kurator Dr. Udo Grote (v.l.).  Foto: Niesmann

 

 

Bedächtig still war es, als Weihbischof Max-Georg von Twickel am Sonntagmittag durch die eiserne Tür in den kleinen Raum schritt, um die funkelnden Kostbarkeiten
zu segnen. Es war der Augenblick, auf den die Alverskirchener gewartet hatten. Endlich konnten sie einen kurzen Blick auf die beeindruckenden Schätze erhaschen.

Anlässlich der 800-Jahr-Feier der St. Agatha Kirche vor zehn Jahren kam die Idee auf, die Schätze, die im Tresor und in der Kerzenkammer ein unauffälliges und unbeachtetes Dasein führten, einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Jahrhunderte alte Monstranzen, Kelche, Krippenfiguren und liturgische Gewänder zählen dazu. Die Idee zur Schatzkammer entstand. Am Sonntag wurde sie im Rahmen des Pfarrfestes nach Jahren der Vorbereitung feierlich eröffnet.

Eingeleitet wurde dieses mit einem festlichen Hochamt, zelebriert von Weihbischof von Twickel. In seiner Predigt betonte er: „Von der künftigen Herrlichkeit besitzen wir jetzt schon etwas. Wenn wir die Kirche betreten, sind wir ein Stück angekommen in der himmlischen Stadt Jerusalem, dort wo es keinen Schmerz und kein Leid gibt“. Das werde angedeutet durch die Türme, Gewölbe und kunstvoll errichteten Fenster, und nun auch durch die Schatzkammer mit ihren Kostbarkeiten.

Bis zur letzten Minute habe man an der Fertigstellung gearbeitet, berichtete Pfarrer Heinrich Hagedorn. „Vielen Dank allen, die an Restaurierung und Gestaltung beteiligt waren. Es ist ein gutes Werk geschehen“.

Durch die sich anschließenden Gesprächsrunden führten Magdalene Münstermann und Fabian Schulze-Hockenbeck. Für hochklassige musikalische Auflockerungen sorgte das Streichquartett der Musikschule Lüdinghausen.

Franziska von Twickel, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, unterstrich: „Das Dorf hat das Projekt komplett mitgetragen. Die Spendenbereitschaft war groß. Die Kirche ist somit nicht nur Mittelpunkt des Dorfes, sondern auch Mittelpunkt der Schätze, die Ausdruck der Verehrung Gottes sind“.

Dem konnte der stellvertretende Landrat Franz-Josef Buschkamp nur zustimmen: „Für den Kreis Warendorf ist die Schatzkammer von enormer Bedeutung“, betonte er.

Einer, der das Projekt tatkräftig betreut und gefördert hat, ist der bischöfliche Kurator Dr. Udo Grote : „Die Alverskirchener haben sich mit Herzblut eingesetzt“, sagte er. „Im Bistum gibt es 20 Schatzkammern, die zeigen, dass die Identifikation mit den Stücken aus der Vergangenheit wichtig ist. Ich hoffe, dass sich in weiteren Gemeinden Nachahmer finden, die die kirchlichen Exponate als Zeugnisse des Glaubens feiern“.

Das gelungene Zusammenspiel vieler Akteure stellte Josef Starp vom Kirchenvorstand heraus. „Die Schatzkammer ist klein und fein, schlicht und schön, mit Prunk aber nicht protzig, typisch münsterländisch und typisch Alverskirchen “, fasste er wunderbar zusammen. Zwar habe das Projekt viel gekostet, mit den Mitteln sei man jedoch ausgekommen und das Geld sei gut angelegt.

Ein großer kultureller Gewinn sei die Schatzkammer, auch für die politische Gemeinde, bekräftigte Bürgermeister Ludger Banken. „Hector, da hast Du etwas Tolles ausgeheckt. Die Kammer muss sich nicht vor größeren Schatzkammern verstecken“, fand er und lobte das bürgergesellschaftliche Engagement. „Um es in der Fußballersprache zu sagen: Das Runde muss ins Eckige. Und da der Kirchturm eckig und die Schatzkammer eine runde Sache ist, passt das super“.

„Das Christentum ist nicht nur eine Sache des Denkens und des Tuns, sondern auch des Sehens“, unterstrich der ehemamlige Alverskirchener Pfarrer Hector Sanchez die Bedeutung der Schatzkammer. Schließlich war er es auch, der vor zehn Jahren die Idee zur Schatzkammer hatte und sich unermüdlich dafür einsetzte.

Für die Schatzkammer sind wechselnde Ausstellungen geplant. An jedem Sonntag nach der Messe soll sie Besuchern offen stehen. Zusätzlich zu den beiden Ausstellungsräumen in der Kirche und im Pfarrhaus ist ein Katalog mit Erklärungen und Hintergrundinformationen entstanden. „Wenn Sie den haben, legen Sie jeden Krimi zur Seite“, versprach Grote.

 

 

 

Schatzkammer Eröffnung 2012

Wo Sie uns finden

Die Schatzkammer befindet sich in der Turmkapelle der St. Agatha-Kirche in Alverskirchen, 15 km östlich von Münster, im Kreis Warendorf.

 

 

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